Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Geschichte des Gebäudes

Museum, Bild: Claudia Erler

Besucher spüren es sofort: Das Münchhausen-Museum befindet sich in einem ganz besonderen Gebäude.

 

Es ist die sogenannte Schulenburg. Sie war als südlichster rechteckiger Turm Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und ist mit einer Datierung um 1350 ältestes Gebäude der Stadt.

 

Ihr mittelalterlicher Kern ist zwar weitgehend zerstört, die Sanierung des Gesamtareals lässt aber anschaulich die kulturhistorische Entwicklung nachvollziehen. Archivalisch belegt unterlag sie 5 unterschiedlichen Bauphasen. Hieronymus von Münchhausen diente sie als Zehntscheune.

 

Der jüngste Umbau erfolgte 1999 – 2003 mit großem Engagement von Stadt und Öffentlichkeit als umfassende Sanierungsmaßnahme zum heutigen städtischen Münchhausen–Museum.

 

Mehr lesen

Die Schulenburg als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung

Die Schulenburg als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung

Als südlichster rechteckiger Turm war die Schulenburg Teil einer mittelalterlichen Festung und ist mit einer Datierung um 1350 ältestes Gebäude der Stadt.

 

Neben der Schulenburg sicherten noch ein weiterer Festungsturm und 3 Bastionen diese ehemalige Wasserfestung, in welcher schon lange vor der ersten Nennung 1146, Schiffer, Händler und Handwerker Schutz fanden. Sie nutzten die verteidigungsgünstige Insellage, die durch den westlichen Weserarm und den nur 1 km breiten Talgrund zwischen Hopfenberg, Vogler und Eckberg entstand.

 

Die Schulenburg als Wohnburg der von den Edelherren von Homburg eingesetzten Burgmannen

Wie der Merian-Stich aus dem Jahre 1654 zeigt, entstand in der 1. Umbauphase aus dem Wehrturm ein zweigeschossiger Steinbau mit spät-gotischem Treppengiebel, mit Fenstern in der Backsteinwand und einem von West nach Ost gerichteten Satteldach.

 

Die Veränderung zu einem Burgmannssitz geschah um 1245 nach einem Streit um „Werthere“ zwischen dem Abt von Corvey und den Edelherren von Homburg, welcher zu deren Besitzübernahme führte. 1287 wird bereits eine befestigte Stadt dokumentiert. Eine urkundliche Erwähnung der Wohnburg von 1350 bezeichnet diese als „slot“, für die Burgmannen wie derer von Halle, von Frenke, von Hake, von Hüpede, die hier ihrer Residenzpflicht unterstanden.

 

Als 1409 Bodenwerder und damit die Schulenburg zum Besitz der Braunschweiger Herzöge wurde, musste der Rat der Stadt für den Schutz sorgen. Die Stadtmauer verlor ihre militärische Funktion.

 

Die Schulenburg als Wohnburg der von den Edelherren von Homburg eingesetzten Burgmannen

Die Schulenburg als Zehntscheune und Wirtschaftsgebäude

Die Schulenburg als Zehntscheune und Wirtschaftsgebäude

Die Schulenburg gehörte zum größten Sattelhof, dessen Bewirtschaftung durch die Lehen der Familien von Bevern und von Münchhausen erfolgte. Mit Bau des Herrenhauses 1603 wurde das Grundstück über die Stadtmauer hinaus ausgeweitet. Diese musste teilweise abgerissen werden. Stattdessen sollte eine neu gesetzte Sandsteinmauer die Abgrenzung zur Stadt bewirken. Die Schulenburg wurde um etwa die Hälfte zur Zehntscheune erweitert, erkennbar am inneren Mauerwerkverlauf.

 

Hieronymus von Münchhausen modernisierte das Gebäude durch Richtungsänderung des Giebels, der Ausfachung im Ziegel-Zierverband auf der Südseite, dem Aufbau des Obergeschosses im massiven Rohziegelmauerwerk und einem Dachbelag aus Sollingsteinplatten. Eine Sandsteinplatte über dem Eingang belegt seinen Umbau 1772.

Zum Namen

Wie sich der Name Schulenburg in vielen norddeutschen Ortsnamen oder auch in dem Adelsgeschlecht wiederfindet, leitet sich Schulenburg aus einer geographischen Lage ab.

 

Das im Hochdeutschen ausgestorbene Wort „Schulen“ geht auf das germanische Verb skūlijaną, das sich auch im Niederländischen als schuilen oder im Plattdeutschen sculende wiederfindet, zurück. Es bedeutet: „sich verstecken“ - „im Verborgenen lauern“.

 

Um 1200 gab es im Niederdeutschen die Redewendung „te der sculenden borch“, was so viel bedeutete wie „bei der versteckten Burg“.

 

Daraus entwickelte sich „Schulenborch“.

 

Betrachtet man die Lage unserer Schulenburg im Mittelalter von der Weser oder dem einzigen Inselzugang am Mühlentor her kommend, war die Schulenburg ein versteckter Verteidigungsturm, ganz im Süden bzw. auf der anderen Seite der „Insula Bodonis“.

Zum Namen

 

 
Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite

Kontakt & Adresse

Münchhausen-Museum der Münchhausenstadt Bodenwerder

Münchhausenplatz 1

37619 Bodenwerder

Telefon: (05533) 409147

Fax: (05533) 40530

E-Mail:

 

open-img

Öffnungszeiten

 

täglich von 10:00 – 17:00 Uhr

 

Saisonbeginn: 21. Mai 2021

 

Winterpause: immer ab 01.11. eines Jahres

 

Besuch außerhalb der Saison: nach Anfrage